U8-WM 2023: Abschlussbericht

Lionel wurde mit fünf Punkten und einer hohen Buchholz 54. von effektiv 89 Teilnehmern, weil ein Junge, obwohl gelistet, keine einzige Runde spielte. Das Ergebnis klingt überraschend oder gar enttäuschend, wenn man daran denkt, dass er nach vier Runden Vierter war und gegen einen recht hohen ELO-Schnitt dreieinhalb Punkte geholt hatte. Es gibt aber gute Gründe, es weder überraschend zu finden noch enttäuscht zu sein. Vielmehr ist das Ergebnis stimmig, wenn nicht erfreulich. Die Gründe sind statistischer Natur. Zum einen liegt seine Turnierleistung bei 1321 ELO, während seine aktuelle DWZ bei 1234 liegt. Zum anderen drückt zwar schon seine hohe Buchholz aus, dass er starke Gegner hatte, aber die Details machen einem noch klarer, wie stark: Seine Gegner holten mindestens so viele Punkte wie er und neun von elf derselben sogar mehr Punkte. Darüber hinaus hilft eine vergleichende Betrachtung bei der Einordnung: Der letzte Hamburger Teilnehmer einer U8-WM, Kaiwen Wang, holte auch „nur“ vier Punkte. Soll heißen, deutsche Schachtalente haben bei einer U8-WM vielleicht nicht viel mehr zu erwarten, was, kurz gesagt, Trainingsgründe haben könnte. Das kann allerdings durch eine andere Betrachtung auch wieder relativiert werden, die am Gesamtbild nichts ändert: Sowohl Lionel als auch Kaiwen Wang waren bei ihrer Teilnahme relativ jung. Lionel war ein sehr junger U8er und Kaiwen Wang ein ziemlich alter U7er. Sie hatten daher wahrscheinlich viele ältere Gegner und in dem Alter kann ein halbes Jahr noch einen großen Unterschied machen.

Lionels Ergebnis ist also durchaus zufriedenstellend! Nun gilt es, nach vorne zu schauen und sich auf die anstehenden Dinge (vor allem erst mal unsere JM, bald aber auch die HJET) zu fokussieren. Auch muss im Training aufgegriffen werden, was auf der U8-WM ungünstig lief, z.B. wiederholt die Damenentwicklung in der Eröffnung.

Zum Abschluss: GROSSER APPLAUS für die an sich beeindruckende Leistung, mit knapp acht Jahren elf Tage lang täglich in ablenkungsreicher Umgebung eine Schachpartie gespielt zu haben, mit der man sich durchaus für die Kreisklasse empfehlen kann.